da der letzte Eintrag schon drei Tage her ist, hier eine kurze Zusammenfassung.
Bei Barkly Homestead ging es nicht weiter. Vor 4 Tagen bin ich dort umgekehrt. Der Weg von dort bis zum Uluru wären eigentlich nur 1.100 km gewesen (3 Tage). Der Rückweg und die Anfahrt von Süden sind etwa 4.400 km. Für diese Strecke rechne ich mit 9 Tagen. So muß ich fast 500 km täglich fahren. Dazu kommen kurze Nächte im Zelt und alles was dazu gehört.
Meine erste Etappe brachte mich nach Mount Isa. Am nächten Tag ging es bis Longreach. Allerdings hat es ab 50 km vor dem Ziel sehr stark geregnet. Nachts wurden dort Straßen gesperrt und eine Weiterfahrt wäre nicht möglich gewesen. Ich hatte schon etwas Panik, gar nicht mehr aus der Region wegzukommen. Zum Glück war die Straße mit Sonnenaufgang wieder frei. Als nächstes bin ich in Charleville gelandet. Ich bin den ganzen Tag in Regenklamotten gefahren, da es immer wieder geregnet hat. Zwar war der Regen warm, aber nasse Klamotten trocknen bei der Luftfeuchtigkeit einfach nicht. Am nächsten Tag ging es weiter nach Bourke. Da ich nun Queensland verlasse, wurde das Wetter schlagartig besser. Die Tropen liegen nun hinter mir. Jetzt kommt wieder Sonne und Hitze ☀️😅
Von Bourke ging es heute 620 km nach Broken Hill. Bekannt ist die Gegend aus dem Film "MAD MAX 2", der hier gedreht wurde. Leider kann ich mir den Drehort nicht anschauen, da mir die Zeit fehlt. Aber vielleicht klappt es auf dem Rückweg. Daher ist Broken Hill für mich erstmal nur Transit. Nun muss man sich die Straße nicht wie eine deutsche Autobahn vorstellen, sondern sie gleicht eher einer Landstraße. 110 km/h sind maximal erlaubt, freiwillige bin ich eher nur 90 km/h gefahren. Nach 10 Stunden habe ich Broken Hill erreicht. Leider standen sehr oft Ziegen rechts und links neben der Straße. Das hat das Fahren sehr riskant gemacht. Man weiß nie, wo die Tiere hinspringen, wenn sie vor dem Motorrad flüchten. Wildunfälle kommen super häufig vor. Auf dem letzten Streckenabschnitt von ca 80 km zählte ich mehr als 20 tote Kängurus, die entweder auf der Straße oder neben der Straße lagen. Wenn man das so hochrechnet, dann bin ich heute wohl an 150 tote Kängurus vorbei gefahren. Dazu kamen 5-10 tote Ziegen und ein Emu lag auch mitten auf der Straße. Man muss also hochkonzentriert fahren. Teilweise sieht man die Ziegen schlecht, wenn sie im Schatten der Bäume stehen. Während Kängurus oft nur bei Dämmerung über die Straße hüpfen, sind die Ziegen auch mitten am Tage sehr aktiv. Das macht es so unberechenbar.
Die Landschaft ist sehr eintönig. Kaum Berge, offenes Gelände. Ab und zu mal eine Art von Wald, viel Gras. Außer den Ziegen sieht man hier Küche und jede Menge (Greif-)Vögel. In einer Region habe ich viele Emus gesehen. Die sind aber sehr scheu und man bekommt sie gar nicht vor die Linse.
Ganz selten trifft man auf Motorradfahrer. Manchmal ist ein Roadhouse auch einfach "sorry, closed" (Feiertage, wie Ostern /Karfreitag sind besonders kritisch). Dann könnte es auch schon mal eng mit dem Sprit werden. Die nächste Tankstelle kann auch schon mal 260 km entfernt sein. Daher habe ich einen der drei Tankbeutel befüllt. Im Beutel passen 8 Liter Benzin, 7 Liter habe ich eingefüllt. Ich will es mal testen, ob der Transport über mehrere Tage funktioniert. 7 Liter sind ca 160 km Reichweite. Besser wie nix. 3 Beutel habe ich, aber wenn ich alle befülle, kriege ich ein Problem mit dem Gepäck. Ist also eher ein logistisches Problem. Aber eigentlich sollte es genügend Tankstellen geben, man darf nur eben keine auslassen und darauf vertrauen, dass die nächste Tankstelle geöffnet ist.
Für heute habe ich mir mal ein Motel gebucht. Ich finde es klasse. Mal kein Zelt aufbauen müssen. Für morgen habe ich mir gleich noch ein Hotel gebucht. Bei Preisen unter 60€ werde ich schwach. Zumal die tägliche Fahrerei auch an den Kräften zerrt. Heute habe ich an einer Shell Tankstelle auch mal den Luftdruck vorne und hinten korrigiert. Das war wohl bitter nötig. Allerdings war die Anzeige nur in PSI und nicht in Bar. So musste ich mir noch eine Umrechnungstabelle runterladen. Apropos... Internet ist im Outback echt schwierig. Die letzten Tage hatte ich unterwegs keinen Service. Selbst in kleinen Ortschaften war kein Empfang. Obwohl ich bei Aldi im Netz von Telstra unterwegs bin. Telstra ist quasi die australische Telekom.
Morgen geht's nach Port Augusta. Etwa 420 km von hier. Fahrzeit mit Pausen etwa 7 Stunden.
So genug für heute.
Viele Grüße,
Mario
Größenvergleich, Honda vs Road Train..
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